Zu den halbwegs positiven Seite der Pandemie (wenn man in dem Zusammenhang überhaupt von „positiv“ sprechen mag) gehört, dass sie einiges an Kreativität abverlangt und Möglichkeiten auftut, von denen man noch 2019 nicht auch nur ansatzweise geglaubt hätte, dass sie funktionieren könnten. So etwas wie klassisches Balletttraining, was normal in einem großen Saal passiert, was eine an der Wand angebrachte oder doch zumindest sehr stabil stehende Stange verlangt, einen rutschfesten, möglichst noch schwingenden Tanzboden und etliche weitere, vermeintlich unverzichtbare Details – kurz was kein normaler Mensch in den eigenen vier Wänden vorfindet … no way!
2020 – Der Plan: Die Trainerin, der Trainer ist im Ballettsaal, erklärt und zeigt wie immer, jede/r richtet sich bei sich zu Hause einen Ballettsaal en miniature ein und verfolgt das Ganze am Bildschirm. Wir sehen uns dabei alle und es ist FAST wie im Studio!
Von den ersten Versuchen über Skype mit grellschepperschlechter Tonqualität haben wir uns über etwas bessere Tonqualität und Ruckelbilder-Phasen zur Perfektion gesteigert! Martina, Inhaberin vom Ballettstudio Durukan hat nicht locker gelassen, unermüdlich weiter gedacht und probiert, bis der Zoom wirklich gut funktionierte und das Training mit Spaß und störungsfrei absolviert werden konnte. (Als hilfreich haben sich zum Beispiel verschiedenfarbige Schuhe der Trainer erwiesen – manchmal ist es nämlich gar nicht so leicht zu erkennen, wohin die Beine bewegt werden – nach vorne, nach hinten, und wie war das doch gleich mit links und dem anderen Links?)
Auch in 2021 werden wir zunächst nur virtuell zusammen schwitzen – was uns aber nicht daran gehindert hat, zusammen mit allen auf das neue Jahr anzustoßen anzustoßen, selbstverständlich nach absolviertem Training am 08.01.2021. Ab jetzt heißt es wieder täglich „Cambré zur Stange, zum Stuhl, zum Bügelbrett – oder (wie in meinem Fall) zu Tante Lottis Büffettschrank!